Perspektivwechsel

blühen unter schwierigen Umständen

Vielleicht habt ihr in eurem Kalender jetzt zum April umgeblättert und habt die vielen Termine gesehen, die gewesen wären. Bei manchen seid ihr vielleicht froh, dass sie nicht stattfinden, aber bei manchen ist es auch richtig schade und ihr fragt euch warum?! Warum muss das ausgerechnet jetzt passieren? Und wieso lässt Gott sowas überhaupt zu? Wieso stellt er mich in diese Situation, die mich vielleicht überfordert und überwältigt?
Ich durfte in den letzten Wochen und Monaten lernen meine Perspektive zu wechseln. Das heißt, nicht mehr zu fragen „warum“, sondern „wozu“. Wie kann mich Gott genau hier und jetzt gebrauchen? Wie kann ich in dieser Situation seine Herrlichkeit widerspiegeln? Denn das ist unsere Aufgabe in jedem Moment unseres Lebens. Also als ob die neuen Herausforderungen gerade nicht genug wären die Erinnerung:

Setzt euch zuerst für Gottes Reich ein und dafür, dass sein Wille geschieht. Dann wird er euch mit allem anderen versorgen.
Matthäus 6:33

Aber wir sind damit nicht alleine. Gott schenkt uns Kraft für alles und wird uns nie zu viel abverlangen. Also so schwer es fällt: Versucht eure Augen weg von euch und euren Problemen auf Jesus zu richten. Er schenkt euch Hoffnung, Geduld, Liebe für euren Nächsten und alles was in diesen Tagen besonders benötigt wird, um Licht in diese Welt zu bringen.

Liebe Grüße
eure Amelie

Entscheidend ist die Blickrichtung

Das kleine Nussschalenboot treibt ruhig dahin. Alles ist friedlich. Die Insassen unterhalten sich angeregt über die Erlebnisse des Tages. Es herrscht eine lockere Atmosphäre. Es wird langsam dunkel, aber das macht den erfahrenen Seeleuten nichts. Sie kennen sich auf dem See aus.

Doch plötzlich zieht Wind auf. Es beginnt kräftig zu regnen und der Wind wird immer heftiger. Er entwickelt sich regelrecht zum Sturm und wirft das kleine Boot hin und her. Die Besatzung fängt an wild Anweisungen durcheinander zu rufen, aber keiner versteht den anderen. Die Wellen sind inzwischen so hoch, dass sie über den Rand des kleinen Bootes schlagen. Panik macht sich breit auf dem Fischerboot. Werden sie da je wieder lebend rauskommen?

Und was ist das? Einer der Männer deutet außer sich vor Angst Richtung Ufer. „Hilfe, ein Gespenst!“, ruft ein anderer. Tatsächlich. Jetzt sehen es alle. Eine Gestalt kommt genau auf sie zu…

So in etwa stelle ich mir die Situation vor, als Jesus auf dem Wasser zu seinen Jüngern kommt. Sie hat meiner Ansicht nach so einiges mit unserer aktuellen Situation gemeinsam.
Noch vor ein paar Wochen war alles normal und ruhig (oder geschäftig und betriebsam wie Eh und Je), so wie zu Beginn des Boot-Trips. Doch dann kommt Wind auf. Corona taucht am Horizont auf. Es gibt erste Fälle in Europa und in Deutschland. Und ehe man sich versieht tobt ein Sturm aus Bestimmungen und Vorschriften, die einen normalen, ruhigen Alltag unmöglich machen. Genau wie die Jünger, haben viele jetzt Angst, Sorgen oder zumindest offene Fragen.

Und mitten hinein kommt Jesus.  Es ist gar nicht so einfach, ihn zu erkennen. Doch er begrüßt seine Freunde mit den Worten: „Ich bin es doch! Habt keine Angst!“ Damit macht er gleich klar, wer er ist und wer alles in der Hand hat.

Im weitern Verlauf der Geschichte verlangt Petrus als Bestätigung dafür, dass es wirklich Jesus ist, Jesus solle ihn auffordern auf dem Wasser zu ihm zu kommen. Jesus tut es und Petrus steigt mutig aus dem Boot. Als er aber die Wellen sieht, bekommt er wieder Angst und sinkt. Doch Jesus zieht ihn wieder aus dem Wasser.

Ich denke, was wir (mich eingeschlossen) davon lernen können, ist nicht, dass wir keine Angst haben dürfen. Denn Angst hatten die Jünger auch. Vielmehr kann ich mir den Blick von Perus auf Jesus abschauen – inmitten von Wellen und Sturm, oder eben inmitten von Homeoffice, Kontaktverbot und Langeweile. Schau auf Jesus! Und nicht auf die Wellen.
Vielleicht kann das in einer Gebetszeit (z.B. im Rahmen von 24/7 bit.ly/24-7prayer2020) sein, oder im Lobpreis bei sich zu Hause, oder wenn man einmal weniger die News checkt und sich stattdessen Gottes Versprechen vor Augen malt, oder…
Und falls es nicht gelingt, und die Wellen uns runterziehen, können wir uns daran festhalten, dass Jesus auch uns, jeden Einzelnen, wieder aus dem Wasser ziehen wird.

Eure Miriam

P.S. Nachzulesen ist die Story in Matthäus 14,22-33

Beten, stundenweise, Gott suchen

Letztens in der Bibel gelesen, Mk 14,32-42: Jesus ist mit seinen Jüngern nach dem Pessach-Mahl aus der Stadt raus gegangen, in den Garten Gethsemane unterhalb des Ölbergs. Möglicherweise hatten sie dort wie viele andere Festbesucher ihr Übernachtungslager aufgeschlagen. Sie haben gut gegessen und sind dementsprechend träge. Aber für Jesus brechen die schwersten Stunden seines Lebens an. Er bittet seine drei engsten Freunde, Petrus, Johannes und Jakobus, mit ihm zu wachen. Sie suchen sich im nächtlichen Garten einen stillen Ort. Jesus geht ein paar Schritte weiter und sucht Trost und Frieden im Gebet. Doch die Freunde übermannt die Müdigkeit – was angesichts der Nachtzeit und des vollen Bauches nicht verwunderlich ist. Da weckt Jesus Petrus auf. Und nun kommt der Satz, der mich bewegt: „Vermochtest du nicht, eine Stunde zu wachen?“ Und weiter erklärt und ermutigt Jesus: „Wachet und betet, dass ihr nicht in Versuchung fallt! Der Geist ist willig; aber das Fleisch ist schwach.“ (Mk 14,38) Die Freunde von Jesus können es tatsächlich nicht. Sie sind in den folgenden Ereignissen als Jesus verhaftet wird völlig überfordert. Doch Jesus selbst scheint verändert. In V. 33 zittert er noch vor Angst. Doch als die Wachen ihn mitnehmen ist er schlagfertig und souverän. Jesus hat in den Stunden der Gegenwart seines Vaters im Gebet Ruhe und Kraft gesammelt.

Lasst uns nicht aufhören, nach Gott zu suchen. Besonders in dieser herausfordernden Zeit wird deutlich, dass alleine die Beziehung zu Gott ein sicherer Halt sein kann. Deshalb werden wir die 24-7 Tabelle weiter fortführen. Auch die Möglichkeit, dass du einen Impuls in die Community gibst, der dann an dieser Stelle erscheint. Trage dich dazu in der ersten Zeile an einem Tag ein.
Hier ist der Link zur Tabelle: bit.ly/cvjm-community.de.

Euer Chris

Kirche und CVJM in Corona-Zeiten

Wir befinden uns in einem gesellschaftlichen Zustand, den vor wenigen Wochen niemand in der Form möglich gehalten hätte. Wir leben in einem freiheitlichen Staat ohne jegliche diktatorische Ambitionen, und doch ist jegliche öffentliche Zusammenkunft verboten.
Wir haben größtmögliche Religionsfreiheit und dennoch ist der
Sonntagsgottesdienst nicht mehr erlaubt. Wir sind die meiste Zeit zu Hause, wenn wir aber doch zwecks Versorgung oder Arbeitsstelle unterwegs sein müssen, erleben wir eine distanzierte Verunsicherung. Alles verursacht durch einen unsichtbaren Feind, den Corona-Virus.

Wir erleben gerade die sonderbarste Passionszeit seit Jahrzehnten. Wer sich kein Fasten auferlegt hat, der muss nun Freiheit, Selbstbestimmung und soziale Kontakte fasten.

Wo finden wir Gott in all dem?

Wir können nicht sagen, wer an dieser Misere Schuld ist und was Gottes Verantwortung darin ist. Wir wissen nur, dass Gott mitten drin mit uns ist. Und wenn wir wegschauen von unseren menschlichen Begrenzungen, Sorgen und Zukunftsängsten hin zu Gott, dem Schöpfer und Erhalter unserer Welt, dürfen wir voller Hoffnung sein. Denn vielleicht möchte Gott uns in dieser Passionszeit zurückführen zum Wesentlichen des Seins, das allein in der Beziehung zu ihm zu finden ist.

In diesem gemeinsamen Blog von CVJM und evangelischer Kirchengemeinde Laichingen möchten wir hauptamtlich Engagierten in der Gemeinde zusammen mit euch Kirche in Corona-Zeiten leben und immer wieder Gedanken, Bilder, Videos und Impulse für die verschiedenen Alters- und Zielgruppen unserer Gemeinde veröffentlichen. Wir freuen uns über Interaktion in den Kommentaren, über Emails, Anrufe und WhatsApps.

Chris, für den CVJM